So spart der Staat an der Pflege: Pflegende Angehörige machen den Job von 3,2 Millionen Vollzeit-Pflegekräften
Datum: Donnerstag, dem 13. Oktober 2011
Thema: Köln Infos


(ddp direct)Zum Thema Pflege ist gerade in diesem Jahr der Pflege schon viel gesagt worden. Vernachlässigt wird dabei meist die wirtschaftliche Dimension. Was zum Beispiel pflegende Angehörige leisten, lässt sich durchaus auch in Zahlen ausdrücken: Ohne sie würden in Deutschland zurzeit 3,2 Millionen mehr Vollzeit-Pflegekräfte benötigt. Dies wären zwischen 75 und 145 Milliarden Euro Lohnkosten, je nach zu Grunde gelegtem Stundenlohn, so VdK-Landesvorsitzender Karl-Heinz Fries in seiner Rede anlässlich des 6. Sozialen Forums des Sozialverbands VdK NRW zum Thema Pflege-Armut: Folge der Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreformen?

Fries machte deutlich, dass in einem der reichsten Länder der Welt eine Abkehr von sozialstaatlicher Vorsorge und Versorgung - hin zu Privatisierung von sozialen Risiken - zu verzeichnen sei. In Deutschland herrsche in der gesundheitlichen, aber auch in der pflegerischen Versorgung eine deutliche Kluft zwischen Arm und Reich. Die derzeitige Gesundheits- und Pflegeversorgung zahlreicher Bevölkerungsgruppen ist absolut unzureichend. Mit geringem Einkommen kann man sich allenfalls eine Minimalpflege nach dem Prinzip satt und sauber leisten, eine menschenwürdige Pflege sieht anders aus, stellte der VdK-Landesvorsitzende klar. Er wies darauf hin, dass die Vereinten Nationen in ihrem jüngsten Staatenbericht die deutsche Sozialpolitik rügten und Deutschland unter anderem einen Pflegenotstand attestierten.

Pflege-Armut, so Fries, habe verschiedene Dimensionen - hierzu gehöre auch das Thema Altersarmut. Der Lohnniedrigsektor und brüchige Erwerbsbiografen, wie Arbeitslosigkeit, Teilzeit und befristete Beschäftigung, führten derzeit schon - und in der Zukunft in verstärktem Maße - zu niedrigen Renten und somit in die Altersarmut. Wir sprechen zurzeit von rund 7 Millionen Menschen in prekärer Beschäftigung, davon sind zu 80 Prozent Frauen betroffen. Reicht die Rente nicht, muss der Staat einspringen, sei es bei der Angehörigenpflege oder der Unterbringung in der vollstationären Pflege. Subventionieren wir damit nicht indirekt die vielen Arbeitgeber, die Löhne zahlen, die nicht zur Sicherung des Existenzminimums reichen? Was erforderlich ist, wissen wir. In diesem Kontext reicht es nicht, ein Jahr der Pflege auszurufen und vielleicht noch ein Folgejahr der Pflege oder gar eine Dekade. Aufschieberitis hat ihren Preis, sagte der VdK-Landesvorsitzende.

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen hatte zu seinem Sozialen Forum namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik eingeladen, um das Thema Pflege-Armut aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten. Dabei ging es im besondern darum, auch die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekte von Pflege im Kontext von Arbeitsmarkt und medizinischer Versorgung bezogen auf NRW sichtbar zu machen. Prognosen für NRW besagen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in NRW bis zum Jahr 2040 auf rund 700.000 ansteigen wird (Ende 2009 waren es 509.145).

verantwortlich: Daniela von Jagow

6. Soziales Forum des Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen zum Thema Pflege-Armut: Folge der Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreformen? - am 13. Oktober 2011 im Maritim Hotel Düsseldorf

10.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung
Karl-Heinz Fries, Landesvorsitzender, Sozialverband VdK NRW e.V., Düsseldorf, Vizepräsident Sozialverband VdK Deutschland

10.10 Uhr Pflegearmut und Gesundheitsarmut:
Hartz IV-Einkommen reicht nicht für die Pflegekosten und die Gesundheitskosten
Dr. Thomas Beyer, Nationale Armutskonferenz (NAK), Berlin

10.30 Uhr Aktuelle Entwicklung in der Pflegepolitik
Markus Leßmann, Ltd. MR, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, Düsseldorf

10.45 Uhr Angehörigenpflege und Altersarmut:
Pflege-, Gesundheits- und Grundsicherungsreform auf Kosten der Familien?
Karl-Heinz Fries, Landesvorsitzender, Sozialverband VdK NRW e.V., Düsseldorf, Vizepräsident Sozialverband VdK Deutschland

11.15 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Pauschal-Behandlung:
Pflegeversorgung als Abstellplatz der Gesundheitswirtschaft?
Prof. Dr. Sigrid Leitner, Fachhochschule Köln

11.50 Uhr Autoritäre Medizin und Pflege:
Rationierung und Priorisierung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss und den Medizinischen Dienst?
Dr. Rolf Schmucker, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld

12.15 Uhr Lebenslagen-Medizin:
Soziale Pflege- und Gesundheitswirtschaft für die Regionen NRWs
Prof. Albrecht Goeschel, Akademie und Institut für Sozialforschung Verona

12.45 Uhr Mittagsbuffet

13.45 Uhr Statements und Diskussion:
Fusionierung und Regionalisierung von Pflegeversicherung
und Krankenversicherung sowie Kooperation in der Pflegeversorgung:
Wie kann man Pflege- und Gesundheitsarmut vermeiden?

Manuela Anacker
Dipl.-Soz., Sozialverband VdK NRW e.V., Düsseldorf

Dr. Stefan Gärtner
Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen

Wolfgang Meunier
Deutscher Hausärzteverband e.V., Köln

Dr. Not-Rupprecht Siegel
Geriatriezentrum Neuburg mit VdK-Pflegeakademie, Neuburg a. d. Donau

Prof. Dr. Wolfgang George
Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen-Friedberg

Kornelia Hagen
Dipl.-Volksw., Dt. Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Moderation:
Prof. Dr. Bernd Schlüter
Bernzen Sonntag Rechtsanwälte, Berlin

- Fotos von der Veranstaltung sowie Kurzfassungen der Vorträge der Referenten können Sie bei der Pressestelle anfordern -

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Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen
Daniela von Jagow
Fürstenwall 132

40217 Düsseldorf
Deutschland

E-Mail: von-jagow@vdk.de
Homepage: www.vdk.de/nrw
Telefon: (0211) 384 12 - 43

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Fries machte deutlich, dass in einem der reichsten Länder der Welt eine Abkehr von sozialstaatlicher Vorsorge und Versorgung - hin zu Privatisierung von sozialen Risiken - zu verzeichnen sei. In Deutschland herrsche in der gesundheitlichen, aber auch in der pflegerischen Versorgung eine deutliche Kluft zwischen Arm und Reich. Die derzeitige Gesundheits- und Pflegeversorgung zahlreicher Bevölkerungsgruppen ist absolut unzureichend. Mit geringem Einkommen kann man sich allenfalls eine Minimalpflege nach dem Prinzip satt und sauber leisten, eine menschenwürdige Pflege sieht anders aus, stellte der VdK-Landesvorsitzende klar. Er wies darauf hin, dass die Vereinten Nationen in ihrem jüngsten Staatenbericht die deutsche Sozialpolitik rügten und Deutschland unter anderem einen Pflegenotstand attestierten.

Pflege-Armut, so Fries, habe verschiedene Dimensionen - hierzu gehöre auch das Thema Altersarmut. Der Lohnniedrigsektor und brüchige Erwerbsbiografen, wie Arbeitslosigkeit, Teilzeit und befristete Beschäftigung, führten derzeit schon - und in der Zukunft in verstärktem Maße - zu niedrigen Renten und somit in die Altersarmut. Wir sprechen zurzeit von rund 7 Millionen Menschen in prekärer Beschäftigung, davon sind zu 80 Prozent Frauen betroffen. Reicht die Rente nicht, muss der Staat einspringen, sei es bei der Angehörigenpflege oder der Unterbringung in der vollstationären Pflege. Subventionieren wir damit nicht indirekt die vielen Arbeitgeber, die Löhne zahlen, die nicht zur Sicherung des Existenzminimums reichen? Was erforderlich ist, wissen wir. In diesem Kontext reicht es nicht, ein Jahr der Pflege auszurufen und vielleicht noch ein Folgejahr der Pflege oder gar eine Dekade. Aufschieberitis hat ihren Preis, sagte der VdK-Landesvorsitzende.

Der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen hatte zu seinem Sozialen Forum namhafte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Politik eingeladen, um das Thema Pflege-Armut aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten. Dabei ging es im besondern darum, auch die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Aspekte von Pflege im Kontext von Arbeitsmarkt und medizinischer Versorgung bezogen auf NRW sichtbar zu machen. Prognosen für NRW besagen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in NRW bis zum Jahr 2040 auf rund 700.000 ansteigen wird (Ende 2009 waren es 509.145).

verantwortlich: Daniela von Jagow

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Hartz IV-Einkommen reicht nicht für die Pflegekosten und die Gesundheitskosten
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12.15 Uhr Lebenslagen-Medizin:
Soziale Pflege- und Gesundheitswirtschaft für die Regionen NRWs
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12.45 Uhr Mittagsbuffet

13.45 Uhr Statements und Diskussion:
Fusionierung und Regionalisierung von Pflegeversicherung
und Krankenversicherung sowie Kooperation in der Pflegeversorgung:
Wie kann man Pflege- und Gesundheitsarmut vermeiden?

Manuela Anacker
Dipl.-Soz., Sozialverband VdK NRW e.V., Düsseldorf

Dr. Stefan Gärtner
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Wolfgang Meunier
Deutscher Hausärzteverband e.V., Köln

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Geriatriezentrum Neuburg mit VdK-Pflegeakademie, Neuburg a. d. Donau

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